Katholischer Familienverband: Leuchttürme der Bildung bauen
Für sie gilt allerdings: „Das Zeugnis gibt es am Ende der Legislaturperiode, dann werden wir sehen, wie viele der unter Budgetvorbehalt stehenden Maßnahmen umgesetzt wurden“, so Kahl, die als Lehrerin selbst die aktuellen Probleme im Bildungswesen kennt: „Zu wenig Lehrer/innen, zu viel Bürokratie und steigendender finanzieller Druck macht auch vor den Schulen nicht halt“, ist sie überzeugt, dass in der kommenden Legislaturperiode große Herausforderungen warten: „Ich denke, Bildungsminister Christoph Wiederkehr packt aktuell mit Entbürokratisierung und dem Fokus auf Sprachförderung, die derzeit wichtigsten Themen an“, ist sie überzeugt.
Positiv beurteilt sie, dass künftig Brennpunktschulen mehr Ressourcen zur Verfügung stehen sollten: „Hier gezielt zu entlasten, vor allem mit mehr Supportpersonal ist das Gebot der Stunde“, so die Forderung von Kahl.
Ebenfalls äußert positiv ist für den Familienverband, dass im vorliegenden Regierungsprogramm Bildung bereits im Kindergarten beginnt: „Das ist nach den Eltern die erste Bildungsinstanz für Kinder, gerade im sprachlichen Bereich ist hier ein mächtiger Hebel, wenn hier mehr Maßnahmen für Sprachförderung zur Verfügung stünden“, ist sie überzeugt. Ein verpflichtendes vorletztes Kindergartenjahr sieht sie allerdings nicht als Allheilmittel: „95,3 Prozent der Vierjährigen und 97,4 Prozent der Fünfjährigen besuchen bereits eine Kinderbetreuungseinrichtung. Ein verpflichtendes zweites Jahr ist daher eher eine symbolische Maßnahme als eine echte Verbesserung, wenn nicht in den Kindergärten selbst mehr Fokus auf Sprachförderung gesetzt wird“, so Kahl. Entscheidender wäre eine klare Finanzierungszusage für ein kostenfreies zweites Kindergartenjahr, die nicht im Regierungsprogramm enthalten ist, sowie ein einheitliches bundesweites Rahmengesetz für die Elementarpädagogik.
Das nun umgesetzte Handyverbot an Schulen ist für Kahl ein echter Meilenstein: „Wir müssen handyfreie Zeiten und Zonen schaffen, unsere Schulen zu Orten der Begegnung und des Austausches zu machen. Weniger digitaler Konsum in den Pausen und dafür mehr persönliche Interaktion zwischen den Schüler/innen wird immer ein Gewinn sein“, begrüßt sie die Umsetzung eines Handyverbotes auf Bundesebene.
Sie freut sich als Leiterin des Schularbeitskreises der größten überparteilichen Familienorganisation auf eine gute Zusammenarbeit und auf viele Leuchtturmprojekte im Bildungswesen.
Der Schularbeitskreis des Katholischen Familienverbandes Österreichs setzt sich aus Bildungsexpert/innen der neun Diözesen zusammen. Hier finden der Meinungsbildungsprozess und Erfahrungsaustausch zu aktuellen schul- und bildungspolitischen Themen statt. Er organisiert regelmäßige Vernetzungstreffen und Veranstaltungen und ist auch langjähriges Mitglied des Elternbeirates des Bildungsministers.