war ein US-amerikanischer Bürgerrechtler und Baptistenpastor. Er wurde 1929 in Atlanta, Georgia, geboren. King kämpfte gewaltlos gegen Rassentrennung und soziale Ungerechtigkeit. Berühmt wurde er durch seine „I Have a Dream“-Rede 1963 in Washington. 1968 wurde er in Memphis ermordet.
Als Martin Luther King 15 Jahre alt war, fuhr er mit einer Lehrerin in einem Überlandbus von einem Redewettbewerb nach Hause. Vorschriftsmäßig saßen sie auf den für Schwarze bestimmten Plätzen hinten im Bus. Doch bald wurden sie vom Fahrer des Busses aufgefordert, ihre Sitzplätze für einige Weiße zu räumen. Als Martin zögerte, schrie ihm der Busfahrer zu: ,,Steh sofort auf, du schwarzer Bastard!“ Den Rest der Fahrt, mehrere Stunden lang, mussten sie beide stehen. Martin war wütend, so wütend wie noch zuvor nie in seinem Leben. Wenige Stunden zuvor hatte er einen Preis bekommen für seine Rede über die Rechte der Schwarzen, wie sie in der Verfassung der Vereinigten Staaten garantiert waren. Und jetzt das! Diesen Vorfall vergaß Martin Luther King niemals.
Nimm den Gegnern den Wind aus den Segeln - Der Busstreik
Anlass des berühmten Busstreiks in Montgomery war ein kleiner, fast alltäglicher Zwischenfall: Eines Abends fuhr eine Frau namens Rosa Parks, eine schwarze Näherin, nach einem langen Arbeitstag mit dem Bus nach Hause. Als sie aufgefordert wurde, ihren Sitzplatz einem später zugestiegenen Weißen zu überlassen, weigerte sie sich. Ruhig und gelassen blieb sie einfach sitzen, ließ sich von dem Busfahrer beschimpfen und schließl ich von der Polizei abführen. Der Fall Rosa Parks war ein klarer Fall von ungesetzlicher Rassendiskriminierung. Denn das Gesetz lautete: ,,Gleich, aber getrennt“. Rosa hatte, sofern sie nicht randalierte, den gleichen Anspruch auf einen Platz im Mittelteil des Busses wie ein Weißer. Auf diesen Vorfall hin organisierte die schwarze Bürgerrechtsbewegung einen Busboykott und Pastor Martin Luther King wurde zum Sprecher der Bewegung gewählt. Am 4 . Dezember begann der große Busstreik in Montgomery und Umgebung. 20.000 Schwarze kamen ohne Bus zur Arbeit. Sie organisierten Fahrgemeinschaften, kamen mit dem Fahrrad oder per Anhalter, auf Maultieren oder zu Fuß, oft viele Kilometer weit. Die Busse fuhren fast leer, und alles blieb ruhig. Am Abend hielt Martin in der Kirche vor 3500 Menschen eine Ansprache, weitere 4000 drängten sich draußen. Er rief zum Widerstand gegen die Unterdrückung auf, doch gleichzeitig warnte er vor der Anwendung von Gewalt: ,,Wir dürfen unsere weißen Brüder nicht hassen!“, rief er. ,,Wir müssen unseren Protest friedvoll, mit christlicher Liebe, fortsetzen, nur dann können wir wirklich etwas verändern!“ Rosa Parks wurde vom Gericht zu zehn Dollar Strafe verurteilt und legte Berufung ein. Der Busboykott ging weiter. Aber die Weißen schlugen zurück. Schmähschriften, Beschimpfungen, sogar Morddrohungen hagelten auf Martin Luther King, seine Freunde und Freundinnen. Und eines Tages explodierte auf der Veranda von Kings Haus eine Bombe. Die ganze Nachbarschaft strömte zusammen und die kleine Gruppe weißer Polizisten, die an den Tatort geeilt war, sah sich einer Menge zorntobender Menschen gegenüber, die Messer, zerbrochene Flaschen und auch Pistolen in den Händen hielten. Da trat Martin Luther King auf den Balkon seines Hauses. Er hob die Hände und fing an zu sprechen: „ Hört mir zu! Meiner Frau und meiner kleinen Tochter ist Gott sei Dank nichts geschehen. Legt eure Waffen weg! Wir können dieses Problem nicht lösen, indem wir mit Gewalt zurückschlagen.“ Die Menschen ließen die Waffen sinken und Martin sprach weiter: ,, Denkt an die Worte Jesu: Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen! Auch wir müssen der Gewalt mit Gewaltlosigkeit begegnen. Jesus ruft uns auch heute noch zu: Liebet eure Feinde! - Diese Botschaft müssen wir verwirklichen: Wir müssen unsere weißen Brüder lieben, was immer sie uns antun!“ Nach diesen Worten fingen viele zu weinen an . „Wenn du die Waffen als Erster weglegst“, erklärte Martin immer wieder, „nimmst du dem Gegner gleichsam den Wind aus den Segeln. Du gibst ihm damit die Chance, gleichfalls die Waffen wegzulegen und auf Gewalt zu verzichten, ohne sein Gesicht zu verlieren oder sich gedemütigt zu fühlen.