Katholischer Familienverband fordert differenzierten Blick auf Arbeitszeitdebatte
Die Familienorganisation ruft darüber hinaus auch das Ehrenamt in Erinnerung: „Teilzeitarbeit heißt nicht per se weniger Leistung zu erbringen; ich würde mir wünschen, dass auch das Ehrenamt in der Debatte berücksichtigt wird.“
Fruhwürth gibt auch zu bedenken, dass Teilzeit nicht gleich Teilzeit ist: „Es ist ein Unterschied, ob jemand acht oder 30 Stunden pro Woche erwerbstätig ist. Beides ist Teilzeit“, so die Vizepräsidentin. „Mit durchschnittlich 1443 geleisteten Arbeitsstunden liegt Österreich zwar unter dem EU Durschnitt von 1570 Stunden pro Jahr, befindet sich aber – trotz hoher Teilzeitquote - im soliden Mittelfeld der EU-Staaten.“
Für den Katholischen Familienverband ist Teilzeit nach wie vor eine Erfolgsgeschichte und ein zentrales Vereinbarkeitsinstrument. Auch für Väter, wie eine Veranstaltung im Mai deutlich machte: „Wenn beide Elternteile die Erwerbsarbeit ein wenig reduzieren, dann ist das zu begrüßen und ein gutes Instrument, um eine partnerschaftliche Aufteilung innerhalb der Familie sicherzustellen.“ (Hier die Vorträge der Veranstaltung zum Nachhören: www.familie.at/vaeter2025 )
Auch im Jugendbereich sieht der Katholische Familienverband Handlungsbedarf für den Arbeitsmarkt: „Rund 10 Prozent der Jugendlichen im erwerbsfähigen Alter sind in Österreich arbeitslos, besonders betroffen davon ist Wien“, so die Vizepräsidentin und fordert: „Das ist verschwendetes Potential. Diese Arbeitskräfte fehlen später am Arbeitsmarkt und es ist eine persönliche Tragödie, wenn junge Menschen sich nicht gebraucht fühlen“, wünscht sie sich ergänzend auch hier Maßnahmen, um die Zahl der geleistete Arbeitsstunden in Österreich zu erhöhen und gezielt Nachwuchskräfte für Mangelberufe auszubilden.